Woche des Gedenkens in Bergedorf

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Liebe Bergedorferinnen und Bergedorfer,

das stete Gedenken und die fortwährende Erinnerung an das Leid, das die Zeit des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland und der Welt hervorgebracht hat, bleiben eine Verantwortung für unsere Gesellschaft. Daher ist es von großer Bedeutung, dass wir uns auch in diesem Jahr wieder mit der Woche des Gedenkens der schmerzlichen Vergangenheit stellen und die Gelegenheit nutzen, uns intensiv mit unserer Geschichte auseinanderzusetzen.

Das diesjährige Motto „Vergangenheit ist Gegenwart“ steht dafür, dass Geschichte ein integraler Bestandteil unseres Lebens ist und wir Sie nicht ignorieren oder vergessen dürfen. Vielmehr müssen wir aus ihr lernen, um eine bessere und verantwortungsvolle Zukunft zu gestalten. Die historische Kontinuität, die sich in aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen spiegelt, lässt uns gerade heute spüren, dass historische Ereignisse nicht einfach nur abgeschlossene Kapitel sind. Vielmehr haben Entscheidungen und Entwicklungen von gestern unsere Gesellschaft nachhaltig geprägt und wirken damit fort.

Mit unserer Geschichte verbinden wir auch die Verpflichtung, aus ihr zu lernen, um dafür Sorge zu tragen, dass Fehler sich nicht wiederholen. Nur wenn wir verstehen was passiert ist und warum es passiert ist, kann uns dies gelingen. Geschichte wiederholt sich nicht einfach. Wir haben heute andere Bedingungen als zur Zeit des nationalsozialistischen Unrechtsregimes, aber auch heute sind Flucht und Vertreibung in Europa und der Welt Alltag und menschenverachtende Hetze und brutaler Extremismus existieren leider immer noch. Immer noch gibt es Menschen, die unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt und Frieden gefährden. Ihnen müssen wir entgegentreten und dafür sorgen, dass der Hass in der Gesellschaft keinen Raum bekommt. 

Mein herzlicher Dank geht erneut an die Organisatorinnen und Organisatoren der Woche des Gedenkens sowie an die Mitglieder des Rathausbündnisses gegen Rechtsextremismus. Durch ihre Fülle an Ideen und ihr außerordentliches Engagement haben wir auch in diesem Jahr wieder ein volles Programm. Informative und berührende Veranstaltungen bieten die Möglichkeit für einen anregenden Austausch und stärken unsere Gemeinschaft und unsere Entschlossenheit, in kraftvoller Einigkeit die Werte der Demokratie zu verteidigen. Auch wenn wir im kommenden Jahr wieder im Wahlkampf die Auseinandersetzung über die richtigen politischen Schwerpunkte sehen werden, freut es mich besonders, dass es in Bergedorf ein so breites Bündnis gibt, das mit vereinten Kräften dem menschenverachtenden politischen Extremismus entgegen tritt.

Cornelia Schmidt-Hoffmann Bezirksamtsleiterin Bergedorf