Woche des Gedenkens in Bergedorf

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Veranstaltungen

„Harald Poelchau  (1903 – 1972), Gefängnisseelsorger in Berlin-Tegel, Widerstandskämpfer“

Vortrag

Donnerstag | 09. November | 19.30 Uhr                              

SerrahnEINS | Serrahnstraße 1 | 21029 Hamburg

Pfarrer Poelchau betreute als Anstaltsgeistlicher in Berlin Tegel von 1933 bis 1945 unzählige Gefangene. Auch mehr als tausend in den Jahren des NS-Terrors zum Tode Verurteilte hat er in ihrer – zeitweilig monatelang dauernden – Erwartung der Vollstreckung und in ihrer letzten Nacht auf dem Weg zur Hinrichtung begleitet. Er und seine Frau Dorothee hielten in den späteren Jahren des justitiellen Massenmord nicht nur Kontakt zu den Angehörigen, sondern auch zu zahlreichen versteckten Juden, die sie unter falschen Namen bei Vertrauenspersonen untergebracht hatten. Bei Kriegsende versteckte das Ehepaar Poelchau bei sich zwei jüdische Flüchtlinge. Nach dem Attentatsversuch auf Hitler am 20. Juli 1944 konnte Poelchau zahlreichen inhaftierten Verschwörern Trost spenden und Kassiber an ihre Angehörigen transportieren. Zu den vielen Gefangenen, die Poelchau betreute, gehörte auch der 1943 verhaftete und im April 1945 in Flossenbürg ermordete Dietrich Bonhoeffer. Poelchau verbreitete u.a.  dessen „Gebete für Gefangene“ an viele in Tegel gefesselt in ihren Zellen sitzende Gefangene.

Vortrag von Prof. Christoph Schminck-Gustavus (Rechtshistoriker an der Universität Bremen, emeritiert). Von ihm erschien 2022 eine Dokumentation über Harald Poelchau: „Helfen verboten?“

Eintritt frei

Veranstalter: SerrahnEINS e.V. – Zentrum für Kultur und Gesellschaft