„Nie wieder ist jetzt“
Gottesdienst
Sonntag | 17. November | 10.00 Uhr
(und Sonntag | 26. Januar 2025 | 10.00 Uhr)
St. Petri und Pauli Kirche | Bergedorfer Schlossstraße 2 | 21029 Hamburg
In der Nacht vom 9.11.- 10.11.1938 brannten in Deutschland Synagogen. Tora-Rollen wurden in den Dreck getreten, Geschäfte von jüdischen Inhabern wurden geplündert. Viele Juden und Jüdinnen wurden von der Gestapo in Gefängnisse verschleppt, gefoltert und ermordet. Das alles war ein staatlich organisierter Pogrom und nicht die Einzeltat einer gewalttätigen Randgruppe. Am 27. Januar 1945 erreichte die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz und Auschwitz-Birkenau. Dort erlitten während ihrer Haftzeit Menschen unendliche Qualen durch Folter, Hunger und Ausbeutung durch körperliche Arbeit. In den Gaskammern wurden über eine Millionen Juden ermordet. Insgesamt hat das Hitlerregime ca. 6 Millionen Juden verfolgt, systematisch entrechtet und schließlich ermordet. Mit ihnen starben politisch Andersdenkende, Behinderte, Homosexuelle, Sinti und Roma.
An beiden Tagen, dem 9. November und dem 27. Januar erinnert die Evangelische Kirche in Deutschland an die systematische fabrikmäßige Vernichtung des jüdischen Volkes in Europa.
Doch im November erinnern wir uns zusätzlich auf eine besondere Weise. Mehr als 70 Millionen Opfer hat der 2. Weltkrieg gefordert. Zum Vergleich: Großbritannien und Frankreich haben ca.80 Millionen Einwohner. 1938 hätten die jüdischen Opfer noch verhindert werden können, wenn das deutsche Volk protestiert und sich an der Verfolgung ihrer Nachbarn, Freunde und Kollegen nicht beteiligt hätte. Auch die christlichen Kirchen haben sich dem Rassenwahn nicht geschlossen entgegengestellt. Und auch heute ist der tiefsitzende Judenhass nicht weg. Evangelische Theologen wie Prof. Alexander Deeg und Christian Staffa haben deshalb in diesem Jahr darauf aufmerksam gemacht, dass Juden und Jüdinnen auch heute noch gefährdet sind. „Viele Menschen finden zwar Gewaltverbrechen in Syrien, im Jemen und in Saudi Arabien beklagenswert, lebhaft interessiert und engagiert sind sie aber nur dann, wenn es um Taten geht,
die die Regierung und die Armee Israels tun. Das ist auch in der Kirche so.“ Deshalb gibt es zum Gedenken an die Opfer des Krieges und die Judenverfolgung
in St. Petri und Pauli die von der EKD empfohlenen Gottesdienste unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“.
Eintritt frei
Veranstalter: Kirchspiel Bergedorf